Pforzheimer Polizei macht Mittelspurblockierer auf humorvolle Weise zum Thema
Mit einem ironischen Social-Media-Beitrag hat das Polizeipräsidium Pforzheim Mittelspurschleicher durch den Kakao gezogen. Der Aufruf, auf dreispurigen Autobahnen die mittlere Spur freizulassen, wurde auf Facebook bereits von 140.000 Nutzern mit „Gefällt mir“ markiert, rund 10.000 Mal kommentiert und fast 40.000 Mal geteilt. Offenbar trifft die humorvolle Art, mit der die baden-württembergischen Ordnungshüter auf ein altbekanntes Verkehrsproblem aufmerksam machen wollen, bei vielen Usern voll ins Schwarze.

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„Liebe Mittelspurschleicher, wir müssen reden …“
Auf Facebook zeigt sich die Pforzheimer Polizei ganz auf einer Linie mit ihrer Leserschaft. Denn sowohl Otto Normalbürger als auch Freund und Helfer kennen das Problem der Mittelspurschleicher auf deutschen Autobahnen.
„Die Mittelspur ist nicht euer persönlicher Thron“, lautet der Vorwurf der Online-Beamten und geht mit einer etwas eigenwilligen Definition der Autobahnspuren einher. So sollen Autofahrer auf der Mittelspur keine Angst vor Bermuda-Dreiecken zu ihrer Rechten haben, ebenso wenig wie die linke Spur nicht für Rennfahrer mit „Hang zur Selbstdarstellung“ gedacht sei. Und die Mitte sei „naja, ein Platz, den man verlässt, wenn rechts frei ist“.
Soweit die Fahrbahn-Verhältnisse aus Sicht der Polizei, die ihren Post mit klassischer Verkehrserziehung abschließt: „Gönnt der Mittelspur eine Pause! Nehmt all euren Mut zusammen, setzt den Blinker und entdeckt das Mysterium der rechten Spur. Ihr werdet überrascht sein – sie ist tatsächlich befahrbar.“
Nachts wird die Mittelspur kontrolliert
Fahrzeuge mit Tendenz zur Mittelspur sind der Polizei bestens bekannt. „Wir gehen regelmäßig mit Schwerpunkt-Kontrollen gegen Mittelspur-Schleicher vor“, so Polizeisprecher Christian Schulze gegenüber bild.de.
Die Autobahnpolizei Pforzheim überwacht unter anderem die A8 zwischen Stuttgart und Karlsruhe, wo tagsüber häufig auf allen drei Fahrspuren Stau ist. Daher kontrolliere man die Einhaltung des Rechtsfahrgebots eher nachts und das laut Schulze auch mit großem Erfolg.
Mittelspurblockierern drohen mindestens 80 Euro Bußgeld
Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot dokumentiert auch die Polizei in Pforzheim mithilfe von Videokameras aus Zivilfahrzeugen heraus. Dabei wird das Verkehrsgeschehen in Echtzeit gefilmt.
„Wer auf der Mittelspur nachfolgende Autofahrer behindert, riskiert laut Polizeisprecher Schulze 80 Euro Bußgeld und einen Punkt in Flensburg“. Solche Anzeigen schreiben er und seine Kollegen eigenen Angaben nach regelmäßig. Kommt es zusätzlich zu einem Unfall, kann sich die Buße auf 100 Euro erhöhen.
Da auf Autobahnen stets das Rechtsfahrgebot gilt, verstößt das beharrliche Verbleiben auf der Mittelspur gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO) in Paragraf 2 Abs. 2. Dort heißt es: „Es ist möglichst weit rechts zu fahren, nicht nur bei Gegenverkehr, beim Überholtwerden, an Kuppen, in Kurven oder bei Unübersichtlichkeit.“
Reaktionen aus dem Netz
Der Beitrag der Pforzheimer Ordnungshüter sorgte auf Facebook für großes Aufsehen und zahlreiche Reaktionen, wohl auch wegen der neuen, augenzwinkernden Herangehensweise an ein altbekanntes Thema. So lobt ein Kommentar die Polizei für ihre treffende Ansprache der Mittelspurschleicher und fordert zusätzlich mehr Kontrollen sowie Hinweisschilder für das Rechtsfahrgebot: „Ihr trefft den Nagel auf den Kopf und sprecht genau das aus, was viele auf den Autobahnen denken!“
Ein anderer User gibt Einblicke aus der Perspektive eines Brummi-Fahrers: „Ich bin einer von vielen netten Lkw-Fahrern, denen die rechte Spur nicht allein gehört. Ihr könnt uns gerne ab und zu begleiten, ohne Angst zu haben.“
Einige der Nutzer fordern gar, neue Anreize für korrektes Fahren zu schaffen: „Ein Bonusheft beim Einhalten der Regeln wäre eventuell ein Anreiz, sich die Verkehrsregeln wieder in den Kopf zu rufen“, so ein zwölfmal gelikter Kommentar unter dem Facebook-Beitrag.
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Quellen: bild.de, gesetze-im-internet.de, facebook.com