Auf den Punkt gebracht:
Wie hat die Stadt Köln die wiederholten Pannen mit den Blitzeranlagen auf der Zoobrücke gerechtfertigt?
Die Stadt erklärte, dass die
Blitzer korrekt eingestellt und als Attrappen immer noch eine abschreckende Wirkung hätten, auch wenn sie seit Jahren nicht funktionierten.
Was sind die geplanten Neuerungen bei den zukünftigen Blitzeranlagen auf der Zoobrücke?
Die neuen Blitzer sollen mit Lasertechnik arbeiten und ohne Verkabelung auskommen. Ein Pilotprojekt zur Einführung dieser Technik soll Ende des dritten Quartals 2025 starten.
Ist anzunehmen, dass die neuen Blitzer pünktlich aufgestellt werden?
Angesichts der wiederholten Verzögerungen und Pannen in der Vergangenheit sind die Zweifel groß, dass die neuen Blitzer tatsächlich wie geplant zum Ende des dritten Quartals 2025 funktionieren werden.
Stadt Köln rühmt sich mit Überwachungs-Attrappen und will Pannenserie beenden
Alle reden von Abschreckung, weil in Europa jetzt aufgerüstet wird. Dabei genügt angeblich ein Blick ins Rheinland, um deren Wirkung zu verstehen. Seit elf Jahren zieren defekte Blitzer die Zoobrücke in Köln – ohne tatsächlich zu blitzen. Die Politik rühmt sich, so würden Autofahrer immer noch vom Rasen abgehalten. Nun startet die Millionenstadt aber ein Pilotprojekt, um wieder echte Tempomessungen über dem Rhein zu ermöglichen.

Maren Winter / shutterstock.com
„Der reale Irrsinn“: Die Kölner Zoobrücke
Brücken haben einen schweren Stand in Deutschland. So war im Zuge des Zusammenklappens der Carolabrücke in Dresden davon die Rede, dass mindestens die Hälfte der 60.000 kommunalen Brücken in einem desolaten Zustand ist.
Die viel befahrene Kölner Zoobrücke macht dabei keine Ausnahme, auch sie ist stark von Korrosion betroffen und wird regelmäßig als sanierungsbedürftig eingestuft. Die Höchstgeschwindigkeit ist bereits aufgrund veralteter Einrichtungen zum Schutz der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer von 80 auf 50 km/h reduziert worden.
Dazu gehört auch die Verkehrsüberwachung. Und die ist mindestens genauso desolat, wie der Boden, auf dem sie steht. Sogar die Satiresendung extra 3 hatte im Rahmen ihres Formats „Realer Irrsinn“ von den Zuständen auf der Zoobrücke berichtet und davon, dass seit 2014 bis heute eine Radaranlage nach der anderen kaputtging.
10 Jahre für die Stromversorgung
Angeblich war die Stromversorgung das Hauptproblem, das den Betrieb der Radarfallen verhinderte. Für die Brückenbeleuchtung war genug Strom da, für die Blitzer aber nicht. Daher wandte man sich im „Deutschlandtempo“, sprich zehn Jahre nach dem ersten Ausfall einer der Anlagen zur Klärung an einen regionalen Stromversorger. Nicht so schlimm, findet ein CDU-Politiker in dem extra-3-Beitrag, die Abschreckungswirkung sei ja „unverändert da gewesen“.
Dabei kann man davon ausgehen, dass ein seit über zehn Jahren bekannter Blitzerstandort mittlerweile jedem Kölner bekannt sein dürfte. Selbst der Autor dieses Textes, gebürtiger Neusser, kennt den Problemabschnitt auf der Zoobrücke.
Daher lässt sich schlussfolgern: Für die Stadtkasse bringen die Blitzer-Attrappen nichts. Und auch der Nutzen für die Verkehrssicherheit hält sich in Grenzen, da die ausschließlich abschreckende Wirkung sich rumspricht und somit kaum zum Tragen kommt.
Blitzer-Neustart noch für 2025 angekündigt
In einer aktuellen Pressemitteilung hat die Stadt Köln daher nach nunmehr elf Jahren angekündigt, wieder funktionierende Blitzer der Zoobrücke zu installieren. „Nachdem die veralteten Messanlagen auf der Zoobrücke im Jahr 2014 aufgrund technischer Probleme außer Betrieb genommen wurden, hat die Verwaltung an einer Lösung gearbeitet“, heißt es da mit unfreiwilliger Tragik und Komik.
Obwohl vorher von einem Problem mit der Stromversorgung die Rede war, will man nun komplett neue Geräte anschaffen. Die Begründung: Der Betrieb der alten Blitzer sei unwirtschaftlich.
Die neuen stationären Radarfallen sollen anders als vorher mit Lasertechnik arbeiten und ohne Verkabelung auskommen. Sie werden zunächst im Rahmen eines Pilotprojektes getestet, das „Ende des dritten Quartals 2025“ beginnen soll. Kostenpunkt: Etwa 100.000 Euro.
Bleibt abzuwarten, ob die ewige Blitzer-Panne in Köln damit ein Ende findet. Es wäre jedenfalls eine Überraschung, wenn die neuen Geräte wirklich funktionieren – und nicht nur so tun, als ob.
Bußgeldvorwürfe stets über Geblitzt.de prüfen lassen
Bei Geblitzt.de arbeitet die CODUKA GmbH eng mit großen Anwaltskanzleien zusammen und ermöglicht es Betroffenen, sich gegen Bußgelder, Punkte und Fahrverbote zu wehren.
Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten eines vollständigen Leistungsspektrums unserer Partnerkanzleien. Ohne eine vorhandene Rechtsschutzversicherung übernimmt die CODUKA GmbH als Prozessfinanzierer die Kosten der Prüfung der Bußgeldvorwürfe und auch die Selbstbeteiligung Ihrer Rechtsschutzversicherung.
Täglich erreicht das Geblitzt.de-Team eine Flut von Anfragen. 12 % der betreuten Fälle werden eingestellt, bei weiteren 35 % besteht die Möglichkeit einer Strafreduzierung.
Quellen: youtube.com, t-online.de, stadt-koeln.de