Sprit-Skeptiker: Vier Gründe, warum E10 an der Zapfsäule unbeliebt ist

10.03.2025 - 4 min Lesezeit

Darum tanken die Deutschen ungern zehnprozentigen Bioethanol

Seit fast fünfzehn Jahren ist der Kraftstoff mit dem Label E10 an deutschen Tankstellen erhältlich. Der „alkoholische“ Sprit ist günstiger, etwas ökologischer und kann zudem CO₂-Emissionen reduzieren. Dennoch meiden ihn viele Autofahrer und greifen stattdessen zum teureren E5. Lesen Sie hier vier typische Gründe, warum viele Deutsche bei E10 die Nase rümpfen und was wirklich dran ist an der Ökosprit-Skepsis.

Tankstelle, Zapfsäule: Warum E10 an der Zapfsäule unbeliebt ist

CODUKA GmbH

Zehnprozentiger Biosprit

Das „E“ bei E10 steht für Ethanol – einen Alkohol, der dem Benzin zu maximal zehn Prozent beigemischt wird. Diese Beimischungen stammen in der Regel aus biologischen Quellen wie Mais, Zuckerrohr oder Getreide und werden daher auch als Bioethanol bezeichnet. Werden die Pflanzen umweltverträglich angebaut, können so CO₂-Emissionen eingespart werden.

Zuvor war der zulässige Anteil in Ottokraftstoffen auf maximal fünf Prozent (E5) begrenzt. Die Anforderungen an die Qualität dieser Treibstoffe sind in der Norm DIN EN 228 festgelegt.

Trotz dieser Umweltvorteile und obwohl E10 im Schnitt auch ein paar Cent weniger kostet, scheuen viele vor dem Biokraftstoff zurück. Doch woran liegt das? Offenbar gibt es noch einige Mythen, die Autofahrern E10 als Alternative zu E5 verhageln.

1. Verträglichkeit

So befürchten viele Tankstellenkunden, dass Bioethanol für ihr Fahrzeug nicht geeignet ist. Dieses Argument war bei der Einführung des Kraftstoffgemischs im Jahr 2011 noch teilweise berechtigt, trifft aber heute nicht mehr zu. Nahezu alle Fahrzeuge, die ab November 2010 zugelassen wurden, sind für E10 geeignet, was in der Betriebsanleitung oder auf den Internetseiten der Fahrzeughersteller nachzulesen ist.

Auch viele Old- und Youngtimer können den Kraftstoff unbeschadet tanken. Eine kostenlose Broschüre der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) gibt einen Überblick über die E10-Verträglichkeit. Im Zweifelsfall können auch Werkstätten oder Fahrzeughersteller genauere Auskunft geben.

2. Verschleiß

Ethanol hat andere chemische Eigenschaften als Benzin. Ist ein Fahrzeug nicht für E10 geeignet, können die höheren Anteile unter anderem korrosiv auf Aluminium wirken oder die Dichtungen im Kraftstoffsystem spröde machen, was zu einer Leckage führen kann.

Gilt das Kraftfahrzeug aber als verträglich, muss man sich keine Sorgen machen. Dann sollte die Verwendung des Biogemischs keinen negativen Einfluss auf Betriebssicherheit, Lebensdauer und Abnutzung des Fahrzeugs haben. Auch den Fahrzeugherstellern und dem ADAC sind keine Motorschäden bekannt, die durch E10-Tanken bei geeigneten Fahrzeugen verursacht wurden.

3. Kosten

Trotz generell hoher Spritpreise ist E10 im Vergleich zu E5 an der Zapfsäule günstiger. Der Preisvorteil beträgt im Schnitt fünf bis sechs Cent pro Liter. Allerdings gibt es bei dem Biosprit einen gewissen Mehrverbrauch, da Ethanol nur etwa zwei Drittel der Energie von Benzin bereitstellt.

Dies haben auch Verbrauchsmessungen des ADAC bei der Einführung von E10 gezeigt. Demnach betrug der Mehrverbrauch 1,5 Prozent bei einem Test-Opel-Agila im Vergleich zu E5.

Nichtsdestotrotz können wegen der unterschiedlichen Motor- und Regelungstechniken keine einheitlichen Aussagen zum Kraftstoffverbrauch bei der Beimischung von Ethanol getroffen werden.

Im Alltagsbetrieb können die Abweichungen sowohl nach oben als auch nach unten deutlich größer ausfallen, da laut ADAC die größten Verbrauchsunterschiede durch verschiedene Fahrweisen sowie äußere Einflüsse wie Verkehrsfluss, Witterung, Streckenführung, Topographie und Außentemperatur bedingt sind. Vielfahrer seien aber laut dem Automobilclub mit E10 wegen des Preisunterschieds immer noch auf Sparkurs.

4. Klimaschutz

Bioethanol kann wie jeder ökologische Kraftstoff dazu beitragen, Klima und Umwelt zu schützen. Auch wenn man mit E10 allein sicher nicht den Klimawandel aufhalten kann, so wird der Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub verringert. Gleichzeitig wird bei der Verbrennung nur jenes CO₂ freigesetzt, das die Pflanzen zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen haben.

Laut einer EU-Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen kann Bio-Ersatzkraftstoff als Ersatz für fossilen Sprit die Treibhausemissionen bei der Verbrennung um bis zu 75 Prozent senken. Kritiker sehen aber auch negative Auswirkungen: So könne der Anbau explizit für die Herstellung von Treibstoffen auch eine ernsthafte Konkurrenz für die Nahrungsmittelerzeugung bedeuten.

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Quellen: merkur.de, adac.de

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