Wie man auf glatten Straßen die Kontrolle übers Fahrzeug behält
Tagsüber Tauwetter und nachts strenge Minusgrade – jetzt wird es für Autofahrer gefährlich, denn Blitzeis droht und die Fahrt kann schnell zur Rutschpartie werden. Doch wie bremst und beschleunigt man unter diesen Bedingungen richtig? Wie fährt man bei Schneeglätte einen Berg hinauf oder hinunter? Und kann der Sprit im Tank eigentlich einfrieren? Hier einige Tipps und Tricks, wie man trotz Schnee, Eis und Frost sicher ans Ziel kommt.

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Tempo drosseln, sanft bremsen, Abstand halten
Das A und O im Winterverkehr: Bei rutschigem Untergrund ist es entscheidend, vorausschauend zu fahren und das Tempo deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig sollte der Sicherheitsabstand zu anderen Fahrzeugen vergrößert werden, um den verlängerten Bremsweg auszugleichen und Auffahrunfälle zu verhindern.
Denn bei winterlichen Straßenverhältnissen verlängert sich der Bremsweg für alle Kraftfahrzeuge, einschließlich Lkw, erheblich. Im Vergleich zu trockenem Asphalt kann er auf glattem Untergrund schnell drei- bis viermal so lang werden.
Zudem sollte nicht ruckartig, sondern sanft gebremst werden. Auch plötzliche Lenkbewegungen sind bei Schnee und Eis zu vermeiden, damit das Fahrzeug nicht ins Schleudern gerät.
Bei Glatteis: Sachte Anfahren
Für das Anrollen auf glatter Fahrbahn gilt: unbedingt im zweiten Gang beginnen, um ein Durchdrehen der Räder zu vermeiden. Auf rutschigen Straßen ist es generell ratsam, in einen höheren Gang zu schalten, um die Traktion zu verbessern.
Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe sollte zudem das schnelle und tiefe Durchtreten des Gaspedals, auch „Kick-down“ genannt, vermieden werden. Andernfalls droht auch hier ein Durchdrehen der Reifen aufgrund der plötzlichen Kraftübertragung mit hohem Drehmoment.
Sicher bergauf und bergab: So geht’s
Das Befahren von Steigungen auf schnee- oder eisglatter Fahrbahn ist nicht zu unterschätzen und erfordert besondere Vorsicht. Grundsätzlich ist es bei Steigungen besser, mehr Gewicht auf der Antriebsachse zu haben. Dadurch wird die Bodenhaftung verbessert, was ein Durchdrehen der Räder verhindert und das Fahrzeug effizienter vorantreibt.
Das bedeutet hinsichtlich der Lastverteilung: Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb sollten Passagiere im hinteren Bereich an schwierigen Stellen vorübergehend aussteigen, um das Gewicht besser auf die Antriebsachse zu verlagern. Bei Fahrzeugen mit Heckantrieb hingegen ist es ratsam, den Beifahrer sowie zusätzliches Gepäck, wenn möglich, nach hinten zu verstauen.
Auch beim Bergabfahren gilt: Langsam und mit genügend Abstand fahren, vorsichtig und sachte bremsen, einen niedrigen Gang wählen sowie abruptes Lenken vermeiden. Die Geschwindigkeit ist dabei stets den Straßenverhältnissen anzupassen, was in Kurven noch einmal besonders wichtig ist, da hier das Risiko des Abrutschens oder Schleuderns auf glatten Oberflächen deutlich höher ist.
Bei Blitzeis gilt eine simple Regel
Sobald die Straße vereist ist, ist es besser, das Auto stehen zu lassen. Lässt sich eine Fahrt dennoch nicht vermeiden, sollte höchstens mit Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Fahrten unter diesen Bedingungen nehmen deutlich mehr Zeit in Anspruch, die extra eingeplant werden muss.
Zudem kann eine Eisdecke auf der Fahrbahn trügerisch sein. Fährt das Auto geradeaus, scheint es kontrollierbar zu sein. Sobald man aber in eine Kurve fährt oder bremsen will, verlängert sich der Bremsweg massiv. Selbst mit Winterreifen bricht das Auto dann unkontrolliert aus.
Gefrorener Sprit?
Eine weitere Herausforderung im winterlichen Straßenverkehr bezieht sich auf den Kraftstoff im Fahrzeug. Denn bei eisigen Temperaturen kann etwa Diesel im Tank tatsächlich einfrieren und das Auto blockieren. Bei Normalbenzin ist der Gefrierpunkt hingegen deutlich niedriger.
Abhilfe kann hier sogenannter Winterdiesel schaffen, der das Ausflocken der Paraffinkristalle bis etwa minus 20 Grad Celsius verhindert, bei längerem Frost aber trotzdem noch versagen kann.
Um Probleme zu vermeiden, können Autofahrer auf Winterdiesel zurückgreifen, den Kraftstofffilter regelmäßig wechseln und das Auto vor Wind und Kälte schützen. Wenn der Diesel eingefroren ist, kann man nur warten, bis sich die Kristalle wieder aufgelöst haben. Mit einer beheizten Garage ist man hier klar im Vorteil.
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Quellen: bild.de, t-online.de